Wieviel und welches Fett?

Ich habe sehr mageres Fleisch und möchte gerne Fett dazugeben. Wie viel Fett und welches nehme ich?
Neben seiner Funktion als Energielieferant wirkt Fett zudem als Geschmacksverbesserer. Fett ist außerdem notwendig, um die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen im Körper sicherzustellen. Ein Mangel an Kalorien bzw. Fett in der Gesamtration kann ggfs. dazu führen, dass Ihre Samtpfote auch nach einer Mahlzeit noch hungrig ist. Daher ist Fett in Maßen gefüttert, ein wichtiger Bestandteil der gesamten Mahlzeit. Für die Fütterung von Katzen, ist Fett auf tierischer Basis den pflanzlichen Fetten, wie z.B. Margarine oder ähnlichem, vorzuziehen.

Die natürliche Nahrung der Katze, die Maus, besteht zu ca. 7% aus Fett
Wenn wir versuchen möchten, unsere hausgemachten Rationen der Nahrung von wild lebenden Katzen anzupassen, sollten wir uns an dieser Zahl orientieren. Der Fettgehalt der Katzennahrung sollte also im Durchschnitt bei etwa 6-8% liegen. Katzen können auch etwas höhere Gehalte gut tolerieren.

Wenn Sie Fleisch für Ihr hausgemachtes Katzenfutter aussuchen, sollten Sie durchwachsenem Fleisch den Vorzug geben, da das native Fett gleich mitgeliefert wird. Sehr mageres Hähnchenbrustfleisch kann aber z.B. auch sehr gut mit Hähnchenkeulenfleisch (inkl. einem Teil der Haut und dem darunter liegenden Fettanteil) kombiniert werden. Auf diese Weise geben Sie auf natürliche Weise das passende Fett gleich mit in die Nahrung. Allerdings ist es mit ein wenig zusätzlicher Arbeit verbunden, dass Fleisch vom Knochen zu lösen. Es lohnt sich aber, sich die Mühe zu machen. Mit einem scharf gewetztem Messer und der nötigen Routine geht auch das recht flott von der Hand.

Fettarmes Fleisch
Sollten Sie sehr fettarmes Fleisch wie z.B. reine Hühnerbrust oder Putenbrust verfüttern, geben Sie einfach zusätzlich ein wenig Fett an Ihr hausgemachtes Katzenfutter. Es eignet sich hierfür Butter, Gänse-, Enten- oder Schweineschmalz. Erfahrungsgemäß wird Butter von den meisten Katzen favorisiert und zudem haben die meisten von uns Butter auch stets im Kühlschrank vorrätig bzw. können Butter einfach beschaffen.
Sollten Sie Gänse-, Enten- oder Schweineschmalz ausprobieren wollen, kaufen Sie naturreine Produkte ohne Gewürze, Zwiebeln oder ähnliches. Da derlei Produkte meist für den menschlichen Verzehr hergestellt werden, könnte die eine oder andere unerwünschte Zutat durchaus in dem Fett bereits enthalten sein.

Geben Sie auf 1 kg fettarmes Fleisch ca. 50 g Butter
Die Butter bitte nicht erhitzen. Lassen Sie die Butter bei Zimmertemperatur weich werden und kneten Sie die Butter mit unter das Fleisch. Alternativ könnten Sie natürlich auch ein Butterflöckchen auf die jeweilige Mahlzeit geben, sollten Sie die Butter nicht in die Gesamtmischung einmischen wollen. Das Butterflöckchen wird von den meisten Katzen sehr gerne mit gefuttert.

Laktosefreie Butter
Da einige sehr empfindliche Katzen den Milchzucker in der Butter nicht oder nur schwer verdauen können, da ihnen das notwendige Enzym, die Laktase, fehlt, sollten Sie ggfs. auf laktosefreie Butter zurückgreifen. Diese ist heutzutage in nahezu jedem größeren Einkaufsladen erhältlich. Butter hat, verglichen mit Milch, einen sehr niedrigen Laktosegehalt von etwa 0,6 g pro 100 g. Im Vergleich hierzu hat Kuhmilch einen Laktosegehalt von durchschnittlich 5 g auf 100 g. Sollte ihre Katze mit dem Abbau von Laktose keine Schwierigkeiten haben, können Sie „ganz normale“ Butter kaufen und auf laktosefrei Butter verzichten. Sollte Ihre Katzen auf „normale Butter“ mit Durchfall, Blähungen oder ähnlichem reagieren, dann wäre die laktosefreie Butter ggfs. vorzuziehen.

Essentielle Fettsäuren
Während das an Fleisch gebundene, native Fett in erster Linie als Energielieferant und Geschmacksverbesserer (siehe auch Textanfang) dient, geben wir Rohfütterer kaltgepresste Öle, wie z.B. Lachsöl (um beispielhaft eines zu nennen), an das hausgemachte Futter, um die Mahlzeiten allem voran mit essentiellen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren anzureichern. Diese Fettsäuren sind essentiell und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Omega-3 Fettsäuren wird vor allem eine entzündungshemmende Eigenschaft nachgesagt, welche sie besonders wertvoll machen. Auch Haut und Haarkleid freuen sich über ein paar Tröpfchen gutes Öl, das einfach über das Futter geträufelt wird.

Hinweis: Verwechseln Sie bei der Zusammenstellung Ihres hausgemachten Katzenfutters daher nicht den natürlichen Fettgehalt des Fleisches oder der Butter, des Gänseschmalz usw. mit den kaltgepressten Ölen, bei deren Verwendung wir ein gänzlich anderes Ziel verfolgen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Zubereitung der Katzenmahlzeiten. Und wenn Sie Fragen haben
sollten, rufen Sie uns einfach an. Wir stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Autorin: Nicole Kipp-Meilwes
Quellen/Literaturverzeichnis:
Beate und Helmut Heseker „Nährstoffe in Lebensmitteln“